NEIN, sollte man nicht. Auf keinen Fall! Und auch nicht vor Lachen in die Hosen machen! Geht gar nicht!

Auch wenn wir alles anfangs durch die famose „rosarote Brille“ sehen, so gibt es Dinge, die wir zwar echt nicht sehen wollen, aber am Ende sehen müssen.
ANFANGS VERKNEIFEN WIR UNS ALLES NEGATIVE
Wir sind lieb und sexy und nett und offen und schön und überhaupt alles andere Positive auch. Gerülpst wird nicht. Gepupst schon gar nicht. Da bekommt man lieber Bauchweh, als dass man beim romantischen ersten Date die Körpergeräusche nicht unter Kontrolle hätte. Außerdem ist man frisch rasiert – Männlein wie auch Weiblein -, man riecht auch gut, hat die Haare schön und isst wenig, damit man richtig schlank „aus der (Intim-) Wäsch’ schaut“.
Man lacht über die (schlechten) Witze des Gegenübers. Man hört aufmerksam zu. Man himmelt den anderen an. Überhaupt tut man so, als wäre man perfekt.
Wie lange halten wir das normalerweise durch? Dieses „Ach, ich bin doch so fehlerlos“ – Spiel? Ich würde mal auf 1 bis 6 Monate tippen. Je nach Verliebtheitsgrad. Und je nach individuellem Durchhaltevermögen bzw. Selbstkontrolle.
Damals war ich immer ein kleiner Meister der „Ich bin doch so super“ – Masche. Ich wusste genau, was ich wann wie sagen und tun musste, um mein Gegenüber zu verzaubern. Betonung auf DAMALS. Heut ist mir diese Masche ganz einfach zu anstrengend!
Damals war es auch so, dass ich da so einen Typen an der Angel hatte, den ich ziemlich fesch und sexy fand. Leider war er von der Sorte: „Außen hui und innen pfui“. Das bedeutet: Er verkaufte sich besser als er eigentlich war. Ich nenne ihn mal kurz „Blender“. Er wohnte in einem Gemeindebau in Wien, trug aber die besten Klamotten und warf mit Geld nur so um sich. Gut für mich. Damals.

Er war auch von der Sorte Mann (von denen es voll wenig gibt!), die zum 14. Date natürlich 14 Rosen mitbringt. Huch!
BEIM NOBELITALIENER
Als wir mal beim Nobelitaliener zum Essen sind, beichtet er mir, dass er am Wochenende bereits einiges an Alkohol konsumieren musste – rein geschäftlich natürlich. Deshalb wäre sein Magen-Darmtrakt etwas beleidigt. Trotz allem ordert der Typ eine Flasche Rotwein und in Butter schwimmende „Gnocchi“ (seine Aussprache war übrigens: „Gnotschi“). Naja, egal.
Ich sitze ihm gegenüber, grinse lieb, himmle ihn an – wie man das halt so tut – und höre ihm zu. Mein Bauch angenehm voll vom leckeren Essen. Ich unterdrücke jegliche grauslichen Geräusche.
„Sodala, wir könnten jetzt zu dem Teil übergehen, bei dem das Essen wieder abgearbeitet wird“, denke ich heimlich und überlege kurz, welche Unterwäsche ich grad trage.
Als ich zu dem Entschluss komme, dass die Unterwäsche dem Anlass entsprechend gewählt ist, schaue ich ihm tief in die Augen und denke dabei ganz fest an Sex. Er versteht den „Wink“ und bezahlt.
Wir gehen zu seinem ziemlich geräumigen Chevrolet, eng umschlungen – so wie man das halt tut, wenn man verliebt ist. Wir steigen ein und fahren los.
Plötzlich sagt er: „Du, ich fühle mich nicht so gut!“.
Ich denke: „Fuck! Ich hab’ zu viel gegessen dafür, dass ein Teil davon jetzt nicht abtrainiert wird. Und wofür hab’ ich meine sexy Wäsche an?“
Da ich allerdings noch in der „Ich bin ja so perfekt“ – Phase bin sage ich natürlich heuchlerisch: „Macht nichts, fahr mich doch einfach nachhause und ruhe dich dann aus!“.
Just in diesem Moment biegt der Blender mit voller Wucht in Richtung Tankstelle ab, fährt seinen Wagen ohne zu bremsen ins Gebüsch und verlässt unser Liebesmobil, als würde ihn die Polizei jagen.
„WTF?“, denke ich.
Schön langsam kann ich aber wie Sherlock Holmes kombinieren: Magen-Darmprobleme, fettes Essen, Alkohol. Das ergibt etwas, das übel riecht, sehr peinlich ist und unter die Kategorie „Unterdrückung der Körpergeräusche und auch –flüssigkeiten bei den ersten Dates“ fällt.

Bingo! Der Vorzeigemann im weißen (!!!AHHHH!!!) Anzug hat ein schwerwiegendes, braunes und flüssiges Problem. Das Wort „Scheiße“ war noch nie so angemessen wie in diesem Fall!
Ich breche halb zusammen vor lauter Lachen, während er hinter der Tankstelle ein dunkles Örtchen zwischen den Büschen gesucht und gefunden hat.
„Brauchst ein Taschentuch?!“
„Ein Taschentuch nützt mir jetzt nichts mehr!……..Bitte nimm dir ein Taxi und fahr nachhause!“
LACHKRAMPFATTACKE
Ich hab’ einen vollen Lachkrampf. Ja. Ich lache ihn vermutlich echt gerade aus. Weil er eben alles in sich hineingestopft hat und nun dieRechnung serviert bekommt. Fies! Echt fies! Das Auslachen und das Hineinstopfen und das…..
Ein paar Taschentücher später haben wir uns beide beruhigt. Ich lache nicht mehr so arg und er *piep* nicht mehr.
FAZIT
Auslachen – speziell dann, wenn man frisch verliebt ist – ist echt fies. Aber wer kann schon einer Lachattacke entgegenwirken? Und sehen wir es positiv: Lachen ist gesund!
Hihi! Danke, Horst! Das ist bisher eh mein lustigster Blogartikel!:-)))
ROFL. Danke für diesen Bericht, bei dem man sich irgendwie mittendrin fühlt, obwohl man das so direkt gar nicht will 😉 . Der Hammer! Sitze vor dem PC und grinse vor mich hin. Hoffentlich schaut der Nachbar nicht gerade zum Fenster rein. Wobei mein (peinliches?) Grinsen sicher nicht so schlimm ist, als der Sprung in die Büsche deines “Fast-Sex-Dates” 😀 .
Have fun
Horst
Lieber Mike, das freut mich seeeeeehr!! Danke!!!
…gelesen&gelacht, fast in die Hose gemacht. “Lois Laine” du vergoldest dein Talent.
LG.
Mike