Man sollte soziale Medien eigentlich aus seinem Leben ausblenden und ihnen den Rücken kehren und somit die ganzen „Influencer“ und „Creator“ nicht mehr unterstützen.
20.000 Euro pro Monat für soziale-Medien-Arbeit
Ja, genau, ein Influencer meinte neulich im Radio er würde pro Monat 20.000 Euro verdienen. Netto! Nicht Brutto! Außerdem kassiert er für ein Posting auf Instagram (das Werbung enthält) 2000 Euro. Tja. Da dachte ich mir dann: Der macht mit lauter sinnlosem Zeugs Geld. Was wäre, wenn das niemand ansehen würde? Dann wäre er arbeitslos. Und er müsste mit etwas „Gscheitem“ sein Geld verdienen, oder?

Was ist eine gscheite Arbeit?
Naja, er könnte eine sinnvolle Arbeit machen, wie beispielsweise in der Pflege, im Krankenhaus oder im Tourismus arbeiten. Dort, wo eben Personal benötigt wird. Eine meine Freundinnen meinte neulich: „Weißt du, warum so viele Branchen keine Mitarbeiter finden?“ Ich so: „Nein….“ Und sie: „Naja, weil die alle Influencer sind!“. Es könnte was dran sein an ihrer Theorie. Zumindest ein bisserl was!
Ichlinge
Kennt ihr dieses Wort? „Ichlinge“? Also ich nicht. Mittlerweile habe ich es aber kennengelernt, denn eine meiner Freundinnen hat es kreiert. Das war, als sie von ihrem letzten Urlaub schwärmte – auf Facebook und in echt: „Es war so toll. Ein kleines Problem gab es allerdings: In unserer fünfköpfigen Familie gibt es vier Ichlinge und mich!“ Wir mussten alle lachen und jeder kannte sich aus – obwohl es das Wort gar nicht gibt. Gut, jetzt schon. Kurz: Ein Ichling ist ein Egoist bzw. gar Narzisst 🙂
Dazu hab ich übrigens schon einmal etwas geschrieben: Darf man heutzutage ein Narzisst sein?
Soziale Medien und die Ichlinge
Da mir das Wort so gut gefällt nehme ich es mal in meinen Sprachgebrauch auf, anstatt immer „Egoist“ oder „Egomane“ oder „Egozentriker“ zu verwenden. Nur so viel: Ichlinge gibt es in den (a)sozialen Medien wie Plastik im Meer: Zu viel(e).

„Ich war schon überall!“
Ich prahle jetzt mal ein wenig und sage: „Ich war schon fast überall!“ Stimmt natürlich nicht, ABER: Ich habe in Schottland gearbeitet. Ich bin mit dem Mountainbike von Salzburg nach Venedig gefahren – und zwar über die Alpen. Ich war mal sechs Wochen in Australien. Ich habe in Perugia/ Italien gelebt. Habe geheiratet, ein Haus gebaut, zwei Kinder in die Welt gesetzt. War in Singapur, Dubai, New York, L.A.,……

Hab ich das jemals in den sozialen Medien geteilt? Seltenst bis gar nicht! Warum auch? Wichtig ist doch nur, die schönen Momente im Leben selbst bzw. gemeinsam mit den teilhabenden Menschen zu erleben und zu genießen. Vor allem: Was bringen mir tausende von „likes“? Nix! Gar nix!
Genau so wie es nix bringt, wenn man als Paar dauernd happy Fotos postet 😉
Ein Abend mit ehemaligen Schulfreunden
Es war soweit: Nach ca. 25 Jahren haben wir uns wieder einmal getroffen. Mit „wir“ meine ich eine kleine, feine Truppe vom damaligen Gymnasium. Wir haben gelacht und es „rannte der Schmäh“. Manchmal dachte ich: „Ich muss da jetzt die ganzen Pointen und Anekdoten mitschreiben, verewigen und anderen mitteilen.“ Aber dann sagte mir meine innere Stimme: „Nein! Genieße das HIER UND JETZT und habe Spaß mit deinen Freunden.“ Das tat ich auch.
Instagram & Co.
Mittlerweile überlege ich, ob ich Instagram, Facebook und auch meinen Blog nicht sein lasse. Denn: Was bringt’s außer sinnlos Zeit damit zu „verplempern“?
Gleichzeitig frage ich mich: Wie schaffen das die ganzen Leute, Stories, Postings, Videos und Fotos jeden Tag hochzuladen? Das ist erstens ein Mega-Zeitaufwand und zweitens ja so vergänglich. Aber gut: Für 20.000 Euro im Monat darf es schon ein wenig zeitaufwändig sein, gell!

Lebe JETZT und ohne soziale Medien
Ja, damit ist eh alles gesagt: Im JETZT leben und jeden lustigen Augenblick mit lieben Menschen genießen. Da muss man nicht immer alles posten!