Vorbild sein ist gut, aber oft gar nicht so einfach. Und man darf seinen Einfluss als Vorbild auf junge Menschen auf keinen Fall unterschätzen!
Ich tu was ich will – ich bin erwachsen!
Mein Mann sagt ja immer: „Hallo, ich bin bin ein Erwachsener. Ich tu was ich will. Die Kinder müssen sich unterordnen“. Woraufhin ich kontere: „Jo, eh!“ und hab dann ein dickes AAAABBBBER einzuräumen. Warum? Lest selbst:
Handynutzung

Klar kann ich solange am Handy sein wie ich will. Ich bin ja erwachsen und habe somit alle Freiheiten. ABER: Wenn ich den Kids dauernd erzähle, sie mögen bitte nicht so viel ins Handy starren, sondern stattdessen lieber ein Buch lesen, dann wird das schwierig durchsetzbar sein. Was tun? Na, selbst ein Buch in die Hand nehmen und lesen!
Schlechtes Vorbild sein durch Rauchen und Saufen

Klar kann ich rauchen, saufen und Party machen. Ich bin ja erwachsen. ABER: Auch das sehen die Kinder. Vermutlich werden sie – sobald sie volljährig sind – auch rauchen, saufen und feiern. Was tun? Lieber nicht rauchen – also halt nicht vor den Augen der Kids, weniger saufen und das mit dem Feiern ist so eine andere Geschichte……
Lebe und liebe was du tust
Natürlich kann ich mich nicht verbiegen und so tun als wäre ich ein Intellektueller – nur um bei meinen Kindern Eindruck zu schinden. Echtheit. Wahrheit. Gefährliche Ehrlichkeit. Das sind die Zutaten für eine schöne Vorbildwirkung. Meistens halt …… 😉
Vorbild: Hobbylos

Einer meiner Freunde meinte neulich: „Ich komm bei den jungen Kids nimmer mit. Die reden erstens wie aus einer deutschen Sitcom und zweitens verwenden die Wörter, die ich nicht mehr verstehen. Was heißt ‚flexen‘?“
Dann tat sich noch das Wort „hobbylos“ auf. Eltern seien oft hobbylos und starren nur ins Handy hieß es da von Seiten einer 14-Jährigen. Tja. Mehr brauch ma net. Folglich: Wenn die Eltern hobbylos sind wird vermutlich auch der Nachwuchs ohne Hobby durchs Leben vegetieren. Was tun? Na, ein Hobby zulegen, das nichts mit dem Handy zu tun hat. Kann doch nicht so schwer sein, oder?
Lehrer als Vorbild

Wie viele von euch wissen, bin ich selbst Lehrerin und habe wohl oder übel auch eine gewisse Vorbildwirkung auf die Schüler. Ob die gut oder schlecht ist, das vermögen wohl nur die Schüler zu beurteilen. Ich bin mir jedenfalls dessen bewusst und versuche natürlich ein total gutes, super, geniales, tolles Vorbild zu sein, gell! 😉
Aber: Seit meine eigenen Kinder ins Gymnasium gehen merke ich, wie stark der Einfluss eines Lehrers auf die Kinder ist. Auch wenn wir Lehrer glauben, die Schüler würden eh nich zuhören, so ist dem ganz und gar nicht so. Meine Tochter erzählt oft detailgenau Sätze nach, die ein bestimmter Lehrer während des Unterrichts ausgespuckt hat. Obacht!
Nicht ein Vorbild, sondern viele – oder keines!
Vorbild zu sein ist ganz einfach, solange man sich authentisch, natürlich und offen verhält. Diese auszunutzen ist nicht die feine Art. Und überhaupt: Sollte jeder von uns mehrere Vorbilder haben – oder gar keine! 😉