DARF MAN JEMANDEN SEXY FINDEN, DER „SCHIACH OBA LUSTIG“ IST?

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Jo, freilich! „Schiach oba lustig“ hab’ ich für mich mittlerweile als „geflügeltes Wort“ eingeführt. Woher stammt es? Das und viel mehr erkläre ich euch hier.

ALBERT IST ZWAR „SCHIACH, OBA LUSTIG“!

Und das ist gut so! Was bedeutet das überhaupt? Für meine „Nicht-Österreicher“: „Hässlich, aber dafür witzig!“.

Damals, als ich noch süße 17 Jahre alt war, keinen Führerschein und demnach auch kein Auto hatte, fuhr ich immer mit dem Bus in die Schule. Eh klar. Wie sonst?

Da ich und noch ein paar Freunde auch damals schon auf dem Land lebten, mussten wir uns entscheiden, ob wir mit dem Bus um „halb“ oder um „ganze“ fuhren. Sowohl zur Schule hin als auch von der Schule nachhause. Wir Landkinder waren nicht so verwöhnt wie die Stadtkinder, deren Busse im 10-Minuten-Takt eintrudelten.

Das war einerseits schlecht, denn wir mussten uns nach der Schule immer immens beeilen, um unseren „Landbus“ noch zu erreichen. Andererseits war es super, weil wir dann im Bus immer dieselben Leute trafen.

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Unter ihnen: Albert. Er wohnte unweit von mir entfernt. Er war ein Jahr älter. Und: Er war einfach nicht schön. Wirklich nicht! Das heißt im Klartext: Er war klein, etwas fülliger, hatte gekräuselte Haare, war nie topmodisch gekleidet UND: Er war von Akne gezeichnet. Der Arme. Anfangs mieden wir ihn daher.

Aber dem lieben Albert war alles wurscht. Er war einfach wie er war: Authentisch. Normal. Und vor allem: Extrem lustig. Notgedrungenermaßen näherten wir ihm uns im vollgestopften „Landbus“ an – langsam aber doch.

ACHTUNG: LACHMUSKELALARM!

Nachdem wir merkten, dass dem ALBERT wurscht ist, wie er ausschaut und nachdem wir auch merkten, dass es im Endeffekt UNS auch wurscht ist, wie er ausschaut, da rannte der Schmäh. Die „Schönlinge“, die neben Albert im Bus saßen erblassten vor Neid, denn als wir einstiegen wollten wir nur eines: Neben Albert sitzen und lachen…..und ihn am Ende sogar sexy finden.

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Es ging sogar so weit, dass meine Freundin und ich einmal unsere Ausstiegsstelle verpassten und zwei Stationen weiterfuhren, als uns lieb war. Da mussten uns dann Mama und Papa abholen, nachdem wir einen Kilometer zur Telefonzelle gelatscht waren, um sie anzurufen. War aber immer noch schneller als auf den nächsten „Landbus“ zu warten, der retour fuhr.

„SCHIACH, OBA LUSTIG“ – klappe DIE ZWEITE

Ich lernte einige Jahre nach dem Albert noch jemanden kennen, den ich anfangs ziemlich „schiach“ fand. „Schiach“ vor allem deshalb, weil er echt wie ein „Prolo“ aussah: Dicke Goldkette unter einem weit offenen Hemd. Halblange, dunkle Haare.  Unrasiert. Er war so überhaupt nicht mein Typ. Da es aber in jenem Lokal kurz vor Weihnachten wirklich, wirklich voll war und man bzw. „frau“ sich den Stehplatz in dieser Bar nicht aussuchen konnte, blieb ich irgendwie bei Walter – so hieß der Prolo nämlich – hängen. Er war um die 30 Jahre alt. Ich, damals um die 25.  „Naja“, dachte ich, „Egal“. Ich fing also an, mich auch wieder einmal notgedrungenermaßen mit ihm zu unterhalten. Nach bereits ungefähr 10 Minuten, da war es um mich geschehen. Ich ließ meine „Mädelsrunde“, mit der ich urspünglich unterwegs war, „links liegen“ und wollte nur mehr mit Walter quatschen, Spaß haben, mich wohl fühlen. Und auch nach diesem Szenario passierte es wieder: „Schiach, oba sexy“ bewahrheitete sich erneut.

ODER LIEBER „SCHEEE, OBA FAD“?

Vor ein paar Tagen war ich auf einem „Festl“ in der Stadt. Mit meinen „süßen 40 Jahren“. Dieses „Festl“ schrie bereits von der Ferne nach „Jung – Schön -Reich“! Alles, was glaubte, Rang und Namen zu haben war dort. Und ja: Sie sind alle gekommen um gesehen zu werden. Eines musste man den „Feiernden“ lassen: Sie waren wirklich fesch und gut gekleidet.

Und jetzt kommt das große ABER: ‚Der Schmäh rannte net!‘ Ich hörte keinen einzigen lachen. Meine Freundin und ich kamen auch mit niemandem ins Gespräch. Zuviel war jeder mit seiner Schönheit und seinem Wirken beschäftigt….

„OID, OBA LUSTIG“?

Es ist natürlich jetzt auch eine Überlegung wert, ob meine Freundin und ich nur deshalb mit niemandem ins Gespräche kamen, weil wir einfach bereits zu alt für solchen „Klamauk“ waren. Kann durchaus wahr sein. Aber eines sind meine Freundin und ich sicher nicht: Fad! „A Gaudi“ haben wir immer und überall! Man könnte daher auch einen neuen Titel für diesen Blogbeitrag einführen: „Oid, oba lustig“!

WIE AUCH IMMER – HAUPTSACHE „A GAUDI“!

Vor allem am Berg ist’s immer „A GAUDI“! Wahrscheinlich auch deshalb, weil da jeder gleich „oarg“ ausschaut , nachdem er/ sie sich hinaufgequält hat.

Ich mach mir seit 2015 „die Gaudi“ und ziehe mir einmal pro Jahr auf einem wirklich hohen Gipfel (mindestens über 2500 Meter) ein „scheeeenes Kleidl“ an.

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Gondeln sind als Aufstiegshilfe nicht erlaubt – Und Sessellifte auch nicht, gell! – Einfach so, weil’s nicht zusammenpasst. Und weil’s witzig ist. Bleibt nur mehr zu sagen: „Oid, oba schräg – und lustig!“

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Matrashaus, Hochkönig, 2941m

Trau dich und sei gefährlich ehrlich!

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