Klare Antwort: JAAAAA! Faul-Sein ist super!

Auch wenn es nicht leichtfällt. Also ich tu mir schwer dabei, einfach mal „fünfe grade sein zu lassen“.
Dazu kommt, dass man als „faule Sau“ (warum sagt eigentlich keiner „faule Katze“??) abgestempelt wird, wenn man einfach mal über einen längeren Zeitraum hinweg nix tut.
„IN“ ODER „OUT“?
„In“ ist, wer „hin“ ist, sag ich mal. Denn am Ende von „Ich hab so einen Stress!, Ich hab so viel zu tun!, Ich habe leider keine Zeit!“ winkt nur mehr das „Burn-out“. Dann bist du zum Schluss nicht mehr „in“, sondern eben „out“. Checken tun wir’s erst, wenn es zu spät ist und wir mit nem „Herzpatschn“ in der Frührente Zeit haben, faul rumzuliegen – oder eben net, weil wir den „Herzpatschn“ net überlebt haben.
SELBSTTEST
Ich mache wieder einmal den Selbsttest. Ich habe ja auch gerade genug Zeit dafür, denn ich bin Lehrerin (SORRYYYYY!). Ich bin dann mal faul. Ziel: Eine Woche daheim nix tun. Nix sporteln, nix bloggen, nix Hausarbeit, einfach nur „sein“. Faul-sein.
Klingt cool. Ist es aber nicht. Zumindest nicht die ersten Tage. Das Experiment gestaltet sich schwieriger, als es sich anhört. Denn wenn man ein „Ich-muss-ja-dauernd-produktiv-sein-Mensch“ ist, dann wird das „Nix-Tun“ zum Höllentrip.
NEIN, ICH BIN KEINE RABENMUTTER!
Ja, und bevor jetzt alle denken, ich wär zur Rabenmutter mutiert: Meine Kinder füttere ich schon. Ergo: Ich kann ja gar nicht so faul sein, wie für das Experiment nötig. Leider.
Die Tätigkeit, mit der ich mich also begnüge ist: Kochen.
SUPER OUTPUT
Jetzt fragt sich bestimmt jeder, wie ich den Rest des Tages „rumbringe“. Naja, ich liege so mal da mal dort, schaue in die Luft, quäle den Sohnemann, der auch gerade fast vor Langeweile stirbt, knipse sinnlos Fotos, lese. Lesen darf man. Lesen gehört irgendwie zum Faulsein dazu. Genauso wie das Starren in die Glotze. Das ist auch erlaubt.
So schwer es anfangs fällt, so angenehm wird es dann plötzlich gegen Ende der Woche. Ich gewöhne mich daran, nix zu tun und muss mich schon enorm motivieren, um die Blumen draußen zu gießen. Muss ich aber, weil’s ja heiß ist und die sonst eingehen.
Achtung: Gewöhnungseffekt tritt schneller ein als einem lieb ist. Aber: wurscht!