Narzissten sind für mich furchtbare Menschen und sogenannte Energie-Vampire, ergo: NEIN!
KETTENPRATER-TRAUMA
Ich hab‘ da ja ein Trauma was den Kettenprater anbelangt, denn da werden die Leute zu gefühllosen Bestien. Wenn ich die Traube von Menschen sich um den fliegenden Kreisel tummeln sehe krieg ich schon eine kleine Panikattacke. Warum?
Weil ich weiß, dass ich mindestens fünf Anläufe brauch bis ich für meine Kinder und mich einen „Schwebesessel“ ergattere. Da ist nämlich Ellbogentechnik angesagt und die beherrsche ich so gar nicht. Vor allem, wenn dreiste Eltern ihr Kind packen und es vor meiner Nase in den Sessel hieven, obwohl ich schon die besetzende Hand daran hatte. Schlimm, was die Gier aus Menschen macht: Raubtiere. Dabei ist es doch nur ein Kettenprater und es geht um nix. Was wäre wenn bei uns Hungersnot herrschte? Dann würden meine Familie und ich als erste sterben, weil wir kein Vordrängler, Ellbogentechniker und „Geierer“ sind. Und das finde ich gut so. Also nicht das Sterben, sondern dass wir keine Egomanen sind, gell 😉
ICH, ICH, ICH
Das ist das Lieblingswort der heutigen Egomanen. Ich am Berg. Ich beim Shoppen. Ich im Urlaub. Wie viele „likes“ das wohl bringt? Eine meiner Freundinnen meinte neulich, dass Narzissmus eine Krankheit sei, die sehr schlecht bzw. schwer behandelbar ist. Ich sage ja und lege nach: Narzissmus ist die neue Modekrankheit und zugleich Modeerscheinung unserer heutigen schnelllebigen Zeit. Jeder ist sich selbst am liebsten und nächsten. Das Motto lautet: „Ich da. Ihr aus dem Weg. Hinter mir die Sintflut.“
ZUHÖREN? WAS HAST DU GESAGT?
Wie erkennt man diese Narzissten? Tja, einerseits findet man sie beim Kettenprater, wenn sie einem den Platz vor der Nase wegschnappen, andererseits erkennt man sie daran, dass sie nur von sich selbst reden. Sie stellen ihrem Gegenüber keine Fragen und können partout nicht zuhören. Will man dann eine kleine Anekdote aus seinem eigenen Leben preisgeben so unterbricht der Narzisst sofort und meint: „Ach, das ist mir auch schon passiert und zwar da und dort mit diesem und jenem.“ Und „schwups“ sind wir wieder in seiner Welt. Leider kenne ich solche Leute zur Genüge – viele davon sind auch unter meinen Freunden zu finden.
NARZISST SEIN IM JOB WIE IM PRIVATEN
Egal, ob im beruflichen oder privaten Umfeld – die Menschen kümmern sich zusehends nur mehr um sich selbst. Das hat vermutlich auch als Konsequenz, dass viele gar keine eigenen Kinder mehr wollen. Denn: Auf jemand anderes schauen bzw. Rücksicht nehmen ist nicht mehr zeitgemäß. Lieber rollt jeder auf seiner Egowelle durch das Leben und versucht sich obendrauf noch mit fremden Federn zu schmücken. Ich nenne diese Leute auch sehr gerne Energie-Räuber, sind nämlich sie es, die nur nehmen und nichts geben – sowohl im Beruflichen als auch im Privaten.
SICH SELBST LIEBEN VS. SELBSTVERLIEBT SEIN
Einen Unterschied möchte ich zum Schluss noch hervorheben: Selbstverliebtheit hat für mich nichts mit Selbstliebe zu tun. Es ist enorm wichtig sich selbst zu lieben, zu akzeptieren und mit sich selbst zufrieden zu sein. Das impliziert für mich allerdings nicht, sofort als Egomane oder Narzisst abgestempelt zu werden. Ich kann mich selbst lieben und trotzdem auf meine Mitmenschen eingehen. Auch beim Kettenprater.
Lieber Horst,
vielen Dank für die Blumen! Das freut mich!
Es ist oft einfach der Hass auf alles und alle, von denen man glaubt, dass sie es besser haben als man selbst. Egal ob In- oder Ausländer. Die Leute vergönnen ihren Mitmenschen viel zu wenig. Und das mit dem „Nicht Zuhören“ finde ich am schlimmsten…. Have fun, too!
Andrea
Liebe Andrea!
Das ist ein wirklich hervorragender Artikel! Ja, die Selbstdarsteller und Egomanen nehmen aktuell leider überhand.
Egoismus pur. Empathie? Fehlanzeige! Siehe Flüchtlinge. Wo der Narzisst 2 Buchstaben verliert: Nazi ist.
Was mich auch schmerzt: dass selbst Freunde und sehr gute Bekannte immer mehr an sich selber denken und lockere Sprüche gegen Ausländer loslassen, wo ich mittlerweile einfach nicht mehr ruhig bleiben kann. Es regt mich zu sehr auf.
Have fun
Horst