Ja, ja und noch einmal ja – umarmen gehört wie Essen, Trinken und Sex zu den Grundbedürfnissen im Leben. Ich umarme meine Liebsten und auch Freunde immer noch. Also: Aufpassen, falls ihr mich trefft, gell 😉
No worries!
Nein, ich habe keine Angst vor Corona. Und nein, ich bin auch kein COVID-iot. Auch keine Verschwörungstheoretikerin. Und schon gar keine Rechtsradikale. Denn das, was man so im Netz liest lässt ja darauf schließen, dass ich eine solche wäre. Warum? Naja, weil scheinbar alle, die sich nicht vor Corona fürchten bzw. nicht genügen Respekt davor zeigen als oben genannte bezeichnet werden. ABER: Ich bin ganz ehrlich schon zu alt, um mich kleinmachen zu lassen oder mir von anderen Lemmingen sagen zu lassen, was ich denken, tun oder lassen soll. Jeder soll und darf seine Meinung haben und diese auch nach außen vertreten. Und die Lemminge, die immer dem sogenannten „mainstream“ – also der Masse folgen, sind mir sowieso suspekt.
Umarmen, küssen oder lieber nur zuwinken?
Ich habe heute eine liebe Freundin aus der Nachbarschaft getroffen, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe. Sie kommt freudestrahlend auf mich zu, Arme weit offen und hält dann kurz vorm Umarmen inne und schaut mich fragend an: „Ach ja, das dürfen wir ja jetzt nicht mehr!“ Worauf ich sie an mich zog, sie umarmte und sagte: „Scheiß drauf!“ Sie lachte erleichtert und sagte: „Naja, es ist ja heutzutage echt schwierig. Man weiß nie, wie das Gegenüber tickt. Da gibt es die eine und die andere Fraktion.“ Ich lächelte innerlich und war beruhigt zu hören, dass es nicht nur mir so geht.
Mund-Nasen-Schutz: Echt jetzt?
Langsam frag ich mich wirklich: Was soll das bringen? Dort ist Maskenpflicht (ich nenn das jetzt mal hier so salopp anstatt dauernd „Mund-Nasen-Schutz“ schreiben zu müssen, gell). Da wieder nicht. Allerdings dort wieder schon, aber nur von 22:00 bis 2:00. Im einen Land ist im Freien Maskenpflicht. Im anderen ist nicht einmal in den Geschäften eine zu tragen – so wie gerade bei uns in Österreich in allen Geschäften, die keine Bank, Post, Apotheke oder Lebensmittelladen sind. Was soll das für einen Sinn ergeben? Wenn das Virus schon so „oarg“ ist, dann gehören bitte einheitlich Regelungen WELTWEIT her! Oder weiß das Virus, wo eine Grenze beginnt bzw. aufhört? Und kann das Virus die Uhrzeit lesen?


Anpassen oder Aufmucken?
Das ist hier die Frage. Denn einerseits will ich mich ja anpassen, alles richtig machen, niemanden verärgern, auf die Regierung und die anderen „Gescheiten“ hören, auf Alte und Kranke Rücksicht nehmen. Dann sagt mir allerdings wieder mein gesunder Menschenverstand und mein Bauchgefühl etwas anderes….
„Ich sehne mich nach dem Umarmen“
Eine andere meiner Freundinnen (sie ist bereits etwas älter und alleinstehend) war neulich den Tränen nahe und gestand mir: „Ich glaube, dass ich an einer Corona-Depression leide. Ich sehne mich nach Körperkontakt.“ Worauf ich sie am liebsten umarmt hätte, ob ihren Alters mich allerdings nicht traute. Ich konnte nur spüren, wie sehr sie unter der Abstinenz des Körperkontakts litt.

Corona spaltet anstatt zu vereinen
Da hieß und heißt es noch immer: „Wir schaffen das. Wir halten zusammen. Gemeinsam sind wir stark.“ Oder was auch immer noch für leere Hüllen und Parolen verwendet wurden. Meines Erachtens hat das Virus die Gesellschaft mehr gespalten anstatt zu einen. Nicht nur in punkto Geld, Lebensstandard, Wohlstand, sondern auch bezüglich Job, Familie und (politische) Einstellungen. Beispiel gefällig? Eine meiner Freundinnen meinte: „Diejenigen, die den Sebastian Kurz früher mochten, die hassen ihn jetzt. Und diejenigen, die den Kurz früher hassten, die mögen ihn jetzt.“ Sie hat mit dieser Aussage nicht ganz unrecht, finde ich. Denn viele – leider zu viele unter uns – brauchen und wollen jemanden, der einen strikten und genauen Weg vorgibt. Andere wollen das wiederum nicht, denn das greift ja in ihre Grundrechte und Privatsphäre ein.
Auch Ärzteschaft ist gespalten und uneins
Wie kann es das geben? Ein Arzt meint, dass Corona eine normale Grippe wäre (siehe „Corona Fehlalarm?“ von Sucharit Bhakdi und Karina Reiss, erschienen im Goldegg Verlag).

Der andere kürt es zum Todesvirus des Jahrtausends – wie zum Beispiel der Präsident der Ärztekammer, Thomas Szekeres, der sich sogar für eine Impfpflicht ausspricht:

Daher stimme ich Schwedens Staatsepidemiologen zu, der meint, dass „Die Pandemie ziemlich politisiert wurde“ (siehe Bericht von Andrè Anwar, Salzburger Nachrichten, 13. August 2020).

Und hier geht es noch zu einem spannenden Artikel über Schwedens Weg: „Corona ist in Schweden praktisch vorbei„.
Werden wir rückblickend gescheiter sein?
Ich bin ja so gespannt, wenn wir in zehn oder zwanzig Jahren auf die sogenannte „Corona-Zeit“ zurückblicken. Werden wir uns dann selbst auslachen? Oder werden wir sagen: Wir haben alles richtig gemacht? Tja, wir wissen es noch nicht. Darum finde ich Zukunftsforscher derartig sinnlos, denn die Zeit vergeht so schnell und der einhergehende digitale, mechanische, technische, technologische, soziale Wandel überholt jegliches menschliche Denken.
Umarmen? Umarmen!

Zum Schluss noch ein Tipp in eigener Sache: Umarmt euch, küsst euch! Lebt euer Leben und genießt es in vollen Zügen!