DARF MAN EINE HELIKOPTERMAMA SEIN?

WAS IST EINE HELIKOPTERMAMA?

Definition: „Unter Helikopter-Eltern, auch Hubschrauber-Eltern oder als Fremdwort Helicopter Parents (engl. helicopter parents oder paranoid parents), versteht man überfürsorgliche Eltern, die sich (wie ein Beobachtungs-Hubschrauber) ständig in der Nähe ihrer Kinder aufhalten, um diese zu überwachen und zu behüten. Ihr Erziehungsstil ist geprägt von (zum Teil zwanghafter oder paranoider) Überbehütung und exzessiver Einmischung in die Angelegenheiten des Kindes oder des Heranwachsenden.“

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Alles klar?

PASS AUF!

„Jeanie, pass auf!“, „Stopp, pass auf!“, „Du, wenn du rausgehst, dann pass bitte auf!“, „Jeanie, Achtung! Pass auf, dass du nicht hinfällst!“, „Nein, Jeanie, das ist viel zu gefährlich! Klettere nicht auf den Baum!“. Diese Aussagen könnte ich am liebsten endlos weiterlaufen lassen!

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Einer meiner erwachsenen Freunde hat mir einmal folgendes erzählt: Er kannte eine Mama, die hat innerhalb von einer Stunde bestimmt zehn Mal geschrien: „Pass auf!“. Was sollte denn aus so einem Kind werden? Das kriegt ja dauernd das Gefühl, dass es nichts selbst aus eigenem Antrieb schaffen kann. Das glaubt dauernd, dass die Welt da draußen total gefährlich ist! Solche Kinder trauen sich doch irgendwann einmal nichts mehr (zu) und werden entweder die vollen Weicheier oder das Gegenteil davon: Die vollen Aggressionsbündel!

EIN EXEMPEL

Mein 9-jähriger Sohn hat einen gleichaltrigen Schulfreund. Der ist in der Schule sehr verhaltensauffällig. Er ist wild und frech und schlimm und fies. Das erzählt zumindest mein Sohn. Trotzdem mag er seinen Freund gerne und lädt ihn manchmal zu uns nachhause ein. Und siehe da: Bei uns war besagter Freund noch nie schlimm, frech, fies und wild. Der ist immer total höflich und nett und lieb. Komisch, dachte ich. Bis mir einmal etwas auffiel. Seine Mutter brachte ihn zu uns und sagte: „Du, pass auf! Und du hast da einen Kratzer am linken Arm. Du solltest nicht nass werden! Und nicht barfuß gehen, sonst wirst du krank! Also: Pass auf!“

Ah, dachte ich! Alles klar! Wer so eine übervorsichtige Mama hat, der kann sich doch gar nicht richtig entfalten bzw. muss dann irgendwo anders mal die „Sau rauslassen“.

Als der Bub dann abends abgeholt wurde, da sagte ich beiläufig zu meinem Sohn: „Du, die Mama von deinem Freund ist aber schon recht vorsichtig, oder?“. Mein Sohn erwiderte darauf: „Ja, die ist übervorsichtig. Darum mag mein Freund nie alleine mit ihr sein und ist lieber woanders oder mit seinem Papa zusammen.“

ERGO

Der Schulfreund muss ja irgendwo seine aufgestauten Energien rauslassen. Der ist immerhin mit 9 Jahren noch ein Kind, das toben, tollen und turnen mag. Da ist dann klar, warum er überall anders – wo er nicht „unterdrückt“ wird – wild und ausgelassen ist.

Warum er dann bei uns nicht wild ist? Weil die Buben bei uns ohnehin voll „Gas geben“ und ich nicht immer hinter ihnen herrenne, wie eine Glucke. Weil sie sich bei uns entfalten können. Weil sie auch unbeobachtet sein können.

Weil der besagte Freund vermutlich aber auch weiß: „Wenn ich woanders frech und fies und schlimm bin, dann werde ich vermutlich nicht mehr eingeladen!“ 😉

GEGENTEIL VON HELIKOPTER-MAMA = COWBOY-MAMA? 😉

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Ich denke mir oft, dass ich eigentlich ein wenig vorsichtiger sein sollte. Ich sag nämlich nie zu den Kindern: „Passt auf!“ Ich bin eher von der Sorte, die schreit: „Geht schon! Ihr Feiglinge! Was? Ihr klettert da nicht rauf? A geh! Fad!“. Naja, ist vielleicht auch nicht immer die beste Erziehungsmethode……. Mein Ziel ist es allerdings, dass sich die Kinder ausleben können. Dass sie selbst ihre Grenzen erfahren und erleben dürfen. Dass sie auch mal auf die Nase fallen und danach sagen: „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen!“. Sie sollten raus in die Natur, anstatt vorm Handy zu hocken. Sie sollten sich mit Freunden treffen. Sie sollten sich bewegen. Und sie sollten vor allem eines: SPASS HABEN! Der Ernst des Lebens beginnt irgendwie eh immer zu früh.

DIE PERFEKTE ERZIEHUNGSMETHODE

Diese gibt es meines Erachtens nicht! Meine Mutter sagte immer: „Wenn man sein Kind wirklich liebt, dann kann man nichts falsch machen.“ Ob das stimmt, sei dahingestellt, denn ich bin mir sicher, dass alle Eltern ihre Kinder lieben und nur das Beste für sie wollen. Aber ich bin mir auch sicher, dass viele Eltern sehr viel falsch machen! Daher habe ich ja schon total lange folgende total arge, provokante Idee:

MACHT EINEN ELTERNFÜHRERSCHEIN!

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Es gehört ein Elternführerschein her! Wir werden heutzutage eh schon dauernd „zwangsbeglückt“, also ist’s eh schon wurscht: Wir müssen uns angurten. Wir dürfen fast nirgends mehr rauchen. Wir müssen zum Mopedfahren einen Helm tragen. Wahrscheinlich werden wir auch alle einen Skihelm tragen MÜSSEN! Tun wir das nicht, werden wir zu Kasse gebeten oder anderwärtig bestraft! Das versteh ich nicht, denn ich bin doch für mich selbst verantwortlich, wenn ich keinen Helm trage oder mich nicht angurte oder rauche!

Aber: Bei der Kindererziehung – wo es ja nicht nur um uns selbst geht, sondern um das wertvollste Gut auf dieser Erde, um Kinder – da darf jeder machen was er will! Jeder darf Kinder kriegen und die nach seinen eigenen Regeln erziehen. Warum also nicht auch Eltern ein Zertifikat geben, wenn sie einen Basiskurs in punkto Kindererziehung absolviert haben?

DURCHFÜHRUNG?

Wie das Ganze durchgeführt wird bzw. was passiert, wenn jemand bei der „Elternführerscheinprüfung“ durchfällt, das weiß ich jetzt auch noch nicht! Es ist aber jedenfalls eine Überlegung wert und zumindest ein kleiner Denkanstoß!

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Viel Spaß mit euren Kids! Lasst sie los und haltet sie nicht dauernd fest!

Sie können mehr, als ihr glaubt!

Trau dich und sei gefährlich ehrlich!

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