Ja, man darf! ABER: Man muss sich einiger Dinge vorab bewusst sein!
Hier bekommt ihr einige Ratschläge aufgrund meiner Erfahrungen:
Das Wichtigste zuerst im Schnelldurchlauf:
- VORBEREITUNG IST DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG!
- IHR BRAUCHT ZEIT UND DÜRFT KEINEN STRESS HABEN!
- GELDBÖRSE SOLLTE VOLL SEIN! 😉
- HABT IHR GENÜGEND TELLER?
WIE KAM ES ZUM „PERFEKTEN DINNER“?

Ihr kennt bestimmt die Sendung „Perfektes Dinner“ im Fernsehen! Dort werden zwar keine 13 Gänge kredenzt, aber es geht auch darum, lecker und auch „ansehnlich“ zu kochen. Das heißt: Es sollte nicht nur gut schmecken, sondern es sollte auch die Optik des Zubereiteten passen!
Freund von mir habe vor einiger Zeit diese Gruppe „Perfektes Dinner“ gegründet. Die „batteln“ sich da schon seit einigen Abenden, wer die meisten Gänge und das beste Menü auftischt. Im Anschluss gibt es ein Buch, in das man sich als Gastgeber verewigen darf: Mit Fotos und der Auflistung des Menüs. Mein Mann und ich waren im Februar das erste Mal dabei und ich sag’ nur eines: Mir fielen fast die Augen aus dem Gehirn als ich sah, wie professionell meine Freunde „drauf sind“. Aber: Ich nahm die Herausforderung an. Warum? Weil ich selbst sehr gerne koche. Weil Kochen für mich auch gleichzeitig Entspannung bedeutet. Weil es sinnvoll ist, Freunden eine Freude zu bereiten. Weil es gleichzeitig auch ein lustiger Abend im kleinen Kreis ist.
HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN
Meine Freunde freuten sich sehr als ich verkündete, nun auch Teil der Gruppe zu werden. Eh klar! Fressen und saufen auf halbwegs hohem Niveau – und das gratis –das mag (fast) jeder! 😉
VORBEREITUNG – 1 WOCHE VORHER
Ich brauchte einen Plan! Als erstes durchforstete ich meine Kochbücher und Gourmet-Zeitschriften. Dann fiel mir ein: Wonach suche ich eigentlich? Ich musste daher vorab noch „googeln“ wie die Abfolge eines mehrgängigen Menüs ist. Und voilà:
- Aperitif
- Ameuse queule
- Suppe
- warme Vorspeise
- Fisch
- Fleisch
- warmes Gericht
- kaltes Gericht
- Sorbet
- Salat
- Gemüsegericht
- Dessert
- Käse
Jetzt brauchte ich „nur“ mehr die passenden Gerichte auswählen! Alleine die Auswahl dauerte bei mir ca. 2 bis 3 Stunden.

Hier ist sie:
- Campari Soda
- Gemüseterrine auf Ameuse gueule-Löffeln
- Basilikum-, Kartoffel-, Rote-Rüben-Suppe (dreifärbig)
- Schafskäse im Speckmantel auf Rucola
- Garnelenspieße mit roter Zwiebel und gegrillten Avocado-Hälften
- Steak (Lungenbraten) mit buntem Grillgemüse
- Paradeiser-Tartes
- Räucherforellen-Mousse auf Gartensalat
- Melonensorbet
- Gurkensalat mit Räucherlachs
- Nudeln mit Basilikum-Knoblauch-Pesto
- Beeren-Tiramisu
- Käsevariation

VORBEREITUNG – 1 TAG VORHER
VORMITTAG – 2 Stunden:

Einen Tag vor der Einladung kaufte ich am Vormittag ein. Ich brauchte: 2 Stunden und ein prall-gefülltes Geldbörserl. Mein Mann kümmerte sich zum Glück um die Getränke: 5 Flaschen Rotwein, 4 Flaschen Weißwein, eine halbe Flasche Campari, eine Kiste Bier, 1 Flasche Schnaps. Bis auf die Kiste Bier wurde alles leer getrunken! Whohoooooo!
NACHMITTAG – 3 Stunden:
Bereits am Nachmittag machte ich mich daran, 6 der 13 Gänge zu „erledigen“. So bereitete ich die Gemüseterrine vor, die aus Karotten und Brokkoli bestand. Dann mixte ich das Räucherforellen-Mousse, das Melonen-Sorbet und das Basilikum-Pesto. Zu guter Letzt finalisierte ich das Beeren-Tiramisu und schichtete dies in kleine Cognac-Gläser.

Der Schweiß stand mir auf der Stirn. Die Nervosität stieg!
VORBEREITUNG – GLEICHER TAG
Am Tag des „Perfekten Dinners“ begann ich bereits um 13.30, meine Küche in ein Schlachtfeld zu verwandeln – mit dem naiven Gedanken: „Dann bin ich früher fertig und kann noch kurz entspannen!“. Haha! Fehlanzeige! Ich werkte bis 17.30 (also 4 Stunden) und hatte gerade noch Zeit, den Tisch zu decken und mich kurz zu duschen.

Die dreifärbige Suppe kam als erstes dran. Dann umwickelte ich Schafskäsestücke mit Bauchspeck und spießte die Garnelen abwechselnd mit roten Zwiebeln auf. Das bunte Gemüse (Zucchini, Paprika, Karotten) als Beilage für die Steaks schnitt ich in Würfeln. Als ich dachte, das Gröbste geschafft zu haben kam die schlimmste Herausforderung: Die Paradeiser-Tartes. Laut erstem Eindruck schienen diese recht leicht von der Hand zu gehen. Gewaltig geirrt! Ich bastelte mit einer Karamellsauce, Balsamico-Essig, Blätterteig, übergrillten Tomaten sicherlich eine Stunde herum. Und das Fieseste: Dieser Gang war der „grausligste“. Egal. Das Letzte auf meiner Liste war der Gurkensalat mit Sauerrahm und Räucherlachs. Auch da konnte ich zumindest den Salat wunderbar vorab zubereiten.

DER ABEND!
Bevor die Gäste eintrafen las ich meinem Mann noch einmal die Menüfolge samt Tellerzuteilung vor. Es passte. Ein großes Lob an ihn: Mein Mann hat die Garnelenspieße und die Steaks perfekt am Grill im Freien zubereitet! Auch der Rest war dann dank der guten Vorbereitung und „Schummelliste“ nur mehr ein Kinderspiel! Ich musste nur schauen, dass ich nicht einen Gang vergaß….. 😉 Ist aber nicht passiert!

TIPP: Zwischendurch haben wir übrigens immer wieder den Geschirrspüler beladen und entleert! Ansonsten hätten wir am Tag danach auch noch gespült und weggeräumt!
FAZIT
Der Abend begann um 18.00 und endete um 2.00! Es war megalustig! Es ist alles gelungen (bis auf die blöden Paradeiser-Tartes)! Und ich fiel ins Bett – zufrieden, k.o. und total betrunken! Durch die Nervosität hatte ich vergessen mehr Wasser als Wein zu trinken. Tja, shit happens!
TAG DANACH
Der Tag nach dem „Perfekten Dinner“ war irgendwie der schlimmste! Die Anspannung fiel ab. Der Alkoholpegel sank. Der Kreislauf brach zusammen. Ergo: Ich lag den ganzen Tag im Bett und konnte nichts essen! Ich war total „Banane“ wie man so schön sagt.
Trotzdem sag ich DANKE an meine lieben Freunde, die alles sehr gelobt und geschätzt haben und vor allem ALLES BRAV AUFGEGESSEN haben! Es war ein MEGA-COOLER Abend und ich bin total happy, Teil der coolen “Perfekten-Dinner-Truppe” geworden zu sein! 🙂






