DARF MAN DIE PROBEPENSION GENIESSEN?

Corona Tagebuch – Teil 2

Es ist nun Tag 23 der Probepension – ähm, nein, sorry, ich meinte der Quarantäne (so fühlt es sich an) – und wir leben noch! Damit meine ich nicht, dass wir wegen des Virus hätten sterben können!!! Nein! Wir haben uns noch nicht gegenseitig erschlagen. Das ist doch schon mal was, oder? (Hier geht’s übrigens zum Teil 1 des Corona-Tagebuchs).

Probepension

Einer meiner Freunde meinte neulich: „Und, wie geht es dir so in der Probepension?“ Ich schaue zuerst blöd und sage aber dann: „Ja, so muss sich eine vorgezogene Pension anfühlen – außer, dass halt die Kinder noch daheim wohnen…“ Jedenfalls: Warum fällt es uns so leicht von 0 auf 100 zu kommen (egal, ob in der Arbeit wegen des Arbeitspensums und Erfolgsdrucks oder wegen Gefühlsregungen) und warum tun wir uns umgekehrt so schwer von 100 auf 0 zu reduzieren? Man könnte aber auch sagen: Wir haben quasi von 0 auf 100 einfach aufgehört – mit der Arbeit. Haben wir alle einen kleinen Pensionsschock erlitten? Lustig ist ja, dass wir wir bis vor kurzem noch über zu viel an Arbeit gejammert haben und darüber, zu wenig Zeit mit der Familie zu verbringen usw. Jetzt jammern wir über die fehlende Arbeit, die fehlende Alltags-Routine und zu viel Familie.

Danke an @violettsays für die coole Idee 🙂

Endlich Ferien in der Probepension!

Pensionsschock hin oder her. Ich für meinen Teil brauchte eine Zeit, um mich an die neue „Probepension“ zu gewöhnen. Trotzdem habe ich mich auf die Ferien gefreut. Das wundert euch, gell? Warum? Während der Werktage ist man dauernd verfügbar – für die Kinder, für den Job, der halt doch noch ein bisserl zu tun ist – gleichzeitig bringt man aber irgendwie nix weiter. Auch so stell ich mir eine Pension vor: Man tut etwas, aber…. Ach egal.

Corona Woche 2: 23. – 27. 3.

Montag, 23. März: Ich habe bereits am Wochenende alle Fenster geputzt, das Bad von unten bis oben ausgeräumt und gesäubert und auch die Küche inklusive Kasteln sind blitzeblank. Jetzt sitz ich bereits am Tag 8 blöd da und weiß momentan nicht, was ich tun soll.

Dienstag, 24. März: Ich habe einen PLAN! Wie geil! Zuerst mache ich Sport (Laufen), dann entrümple ich meine hauseigene Bibliothek und zum Schluss räume ich mein Sommergewand aus dem Kleiderschrank hervor – mir ist es egal, dass es draußen nur 5 Grad hat! Was nun mit der restlichen Probepension?

Mittwoch, 25. März: NIX

Donnerstag, 26. März: NIX

Freitag, 27. März: NIX

Wochenende: Ich habe eine IDEE! Ich lade meine Liebsten zum vier-Gänge-Menü ein, wie ab jetzt jedes Wochenende! Voraussetzung: Jeder muss sich hübsch machen – so als würden wir ins Restaurant gehen. Da macht nicht nur das Kochen Spaß, sondern auch die Tatsache, dass man wieder mal die Haare wäscht, aus der Jogginghose rauskommt und dann leider merkt, dass die „normalen“ Hosen schon zu eng sind.

Corona Woche 3: 30.3. – 3.4.

Vergangene Woche glaubte ich noch ich würde:

  • Alkoholiker werden
  • fett werden – und das binnen einer Woche.
  • depressiv sterben.

So war ich mir sicher: Ich muss was ändern. Ich denke daran, dass es dreier Dinge bedarf, um im Leben (vor allem in der Probepension) glücklich zu sein:

  • Einen Menschen, den man liebt.
  • Eine Herausforderung bzw. Aufgabe.
  • Eine große Portion Hoffnung.

Nachdem der Punkt 1 und 2 bei mir immer vorhanden sind, musste ich nur mehr an Punkt 2 arbeiten.

Montag, 30. März bis Freitag, 3. April: ICH HABE MIR ALSO AUFGABEN GESCHAFFEN. Wie ich es auch für die Kinder mit ihren Schulaufgaben pro Tag handhabe mache ich das nun für mich selbst. Sei es Fotografieren, Videos zu produzieren, Sport zu betreiben, zu nähen oder gar meinen Computer aufzuräumen. Es gibt vieles, das ich schon lange machen wollte, doch immer die Zeit dafür fehlte. Mittlerweile bin ich schon in so einem schönen Flow drinnen, dass ich direkt Angst habe, wieder arbeiten zu müssen. Nein, Scherz! Ich freue mich schon jetzt wieder auf den Job als Redakteurin und als Lehrerin!

Nähen statt kaufen
Rock passend zur Mundschutzmaske aus Stoffresten genäht.

Wem noch immer langweilig ist in der Probepension, hier gibt es mehr Tipps:

  • Näht euch eure Mund-Nasen-Masken, oder wie auch immer man die nun nennt – selbst! Ich hab mir sogar einen Rock dazu genäht!
  • Singt ein Lied. Nehmt es auf. Spielt es ab. Singt gleichzeitig die zweite Stimme dazu. Somit könnt ihr alleine zweistimmig singen. (Video folgt)
  • Bouldern an der nächsten Hausgarten-Steinwand. Wir haben eine: Echt genial und lustig! (Video folgt)
  • Macht euch hübsch. Kocht ein mehrgängiges Menü für euch selbst und/ oder für euere Mitbewohner. Fühlt sich gut an – so ohne Jogginghose 🙂
  • Humor nicht verlieren! Beispiel gefällig? Wenn Chuck Norris niest, dann kauft sich Corona Nudeln und Klopapier. Oder: Chuck Norris wurde dem Corona Virus ausgesetzt. Jetzt ist das Virus in Quarantäne.

Darum: Genießen wir unsere PROBEPENSION so gut es geht 🙂

2 Antworten auf „DARF MAN DIE PROBEPENSION GENIESSEN?“

  1. Super!!! „Zu ehrlich“ geht sowieso nicht – meines Erachtens! Find ich gut, dass du die Zeit so gut nutzen kannst 👍🏻👍🏻👍🏻

  2. Liebe Andrea! Sehr nett geschrieben, wie immer. ABER – ganz ehrlich – mir wurde die letzten 3,5 Wochen noch keine einzige Stunde fad! Ganz im Gegenteil: ich genieße es, dass ich endlich mal nirgendwohin muss. UND ich habe noch ganz, ganz, ganz viele Dinge auf meiner to-do-Liste, die ich noch erledigen möchte… zum Putzen und Entrümpeln bin ich leider auch noch nicht gekommen – das steht auch auf dieser Liste… und noch gaaaaannnz viel mehr. Also wenn es nach mir geht, kann diese Zeit ruhig noch ein wenig länger dauern – auch wenn man das vermutlich nicht sagen darf. Das ist dann wahrscheinlich schon wieder zu ehrlich, oder???

Trau dich und sei gefährlich ehrlich!

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