Was bedeutet eigentlich „Feminismus“ genau? Ab wann ist man Feminist oder Feministin? Und: Gibt es ein Gegenteil von Feminismus?
Feminismus ist…
….. „eine Richtung der Frauenbewegung, die, von den Bedürfnissen der Frau ausgehend, eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen – z. B. der traditionellen Rollenverteilung – und der patriarchalischen Kultur anstrebt.“ (laut Duden)
Auf gut Deutsch: Feministinnen wollen weg vom männlich geprägten Denken und der männlich geprägten Rollenverteilung. Frage: Wollen die Frauen nur weg davon oder wollen sie gar die Oberhand in der Rollenverteilung erhalten? Das würde bedeuten: Matriarchat statt Patriarchat. Also: Lieber eine „Gesellschaftsordnung, bei der die Frau eine bevorzugte Stellung in Staat und Familie innehat und bei der in Erbfolge und sozialer Stellung die weibliche Linie ausschlaggebend ist“?

Gleichstellung oder Machtübernahme?
Jetzt weiß ich auch nicht: Wollen die Feministinnen nun das erlangen, was sie an der momentanen Situation der Männer kritisieren? Also: Die Macht über den Mann anstatt der Gleichstellung? Schaut fast so aus…. Wenn dem so sei: Dann brauchen die Männer unbedingt sofort ein Wort für „Feminismus“ nur halt in männlich. Gibt es das Wort „Virilismus“? Ich schau gleich mal nach….
Virilismus statt Feminisums
Laut Duden bedeutet Virilismus die Vermännlichung der Frauen oder die verfrühte Geschlechtsreife bei Knaben. Ist also eher nicht so das, das ich hier suche. Wie wäre es mit „Maskulinismus“? Ob es dieses Wort schon gibt?
Maskulinismus statt Feminismus
Nein! Das gibt es gar nicht! Ich habe im Duden nur „Maskulinisierung“ gefunden, was wiederum die Vermännlichung der Frau bedeutet. Also, ihr lieben Männer: Ich habe für euch ein neues Wort, das ihr verwenden könnt, sobald euch die Frauen „unterbuttern“, also unterdrückt haben und die Oberhand erreicht: Ihr seid dann ab sofort ein „Maskulinist“ und setzt euch für den „Maskulinismus“ ein. Männer, auf geht’s!

Was will ein Maskulinist?
Ha, der will im Prinzip seine Ruhe vor den „Weibern“. Der will mit seinen „Spezis“ Bier trinken gehen, ohne daheim seine „Oide“ um Erlaubnis fragen zu müssen. Der will sich einmal ein Wochenende (oder mehrere) herausnehmen und das tun, wonach ihm ist, und nicht das tun, wonach ihr ist. Das bedeutet: Der eine will nur „zocken“, der andere will nur rumliegen, wieder ein anderer will nur Fußball, Moto GP oder Formel 1 im Fernsehen schauen und der Sportliche will mal raus und sich beim Rennradfahren, Bergsteigen oder Downhillen auspowern. Außerdem will er dann daheim die Füße auf den Tisch schmeißen und sich nach Herzenslust kulinarisch und auch sonst verwöhnen lassen. Er will selbst entscheiden, nicht kritisiert und natürlich auch nicht bevormundet werden. Der Maskulinist möchte weiters angehimmelt werden und das Gefühl haben, ER sei der BESTE. Ist das so oder so ähnlich, liebe Männer? 😉
Warum ich über Feminismus schreibe?
Weil ich das Gejammere und Gesülze vieler Frauen nicht mehr hören und lesen kann. Wir Frauen sind hier in Österreich im Gegensatz zu anderen Kulturen nicht unterdrückt. Warum also immer auf „Opfer“ machen? Ganz ehrlich: Selbst wenn ich mich einmal als Opfer gefühlt hätte, dann hätte ICH das ändern können. So erziehe ich auch meine Kinder: Sie sind NIE das Opfer, außer sie machen sich selbst zu einem. Meine fast 15-jährige Tochter hat beispielsweise einem Jungen neulich Paroli geboten, weil er nicht nicht aufhörte ihre Freundin zu drangsalieren. Cool!

Instagram Posting einer wahren Feministin:
Sie schreibt davon, dass sie im Alter von 12 bis 17 einen Freund hatte und bezeichnet diese Beziehung im Nachhinein als toxisch. Sie war unerfahren und von den falschen Werten geprägt, die ihr vermittelten, dass Verliebtsein wehtut und dass Männer sich nicht für eine entscheiden können. So war sie in einem Netz aus emotionaler Erpressung gefangen. Sie kam erst mit 17 von ihm los und kam in die nächste „beschissene Beziehung“: Ein eifersüchtiger Freund spionierte ihr dauernd nach – andere bezeichneten dies als „romantisch“. Auch von ihm kam sie lange nicht los – aus Angst, er würde ihr etwas antun. Es passierte allerdings nichts. Daher ist sie heute so wütend – auf alle und alles.
Fragen:
- Warum hat man einen festen Freund ab 12 (!!) Jahren?
- Wem ist das bitte noch nie passiert, dass er/ sie sitzengelassen wird? Verliebtsein kann also verdammt wehtun.
- Warum genau ist sie jetzt wütend?
Posting mit über 1000 likes
Dieses oben kurz zusammengefasste Posting hat bereits mehr als 1000 „Herzerl“ auf Instagram erhalten mit Kommentaren wie:
- „Dieses Netzt der Wut zeiht sich auch durch mein Leben. Es wurde mir immer eingeprägt: Sei nett verständnisvoll, dann wirst du geliebt! So wird man über die Jahre kleingehalten. ich bin wütend, dass ich immer wieder in dieses Verhaltensmuster rutsche.“ *Was? Nett und verständnisvoll soll „frau“ also lieber nimmer sei, oder wie?*
- „Word! Ich musste auch erst lernen, dass man Männer nicht ändern kann und dass es nicht an mir liegt, wenn mich jemand zurückweist, sondern am Mann.“ *Ah, echt jetzt?*
- „Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht wie du in deiner zweiten Beziehung. Das waren anstrengende Jahre mit sehr vielen Tränen und ich frage mich, warum mich da niemand rausgeholt hat… Ich habe zwei Söhne und wenn ich spitz bekomme, dass sie sich in irgendeiner Art so verhalten, dann brennt hier aber die Bude.“ *Wenn man gute Freunde hat, dann helfen die normalerweise weiter, oder?*
- „Das kenne ich! Ich musste 35 Jahr alte werden um zu verstehen, dass wahre Liebe NICHT wehtut!“. *O.k. Lucky you! Kann ich mir gar nicht vorstellen, in einer Paar-Beziehung nur auf rosa Wolken zu schweben.*

Männer: Lasst euch durch Feminismus nicht unterkriegen!
… aber seid respektvoll den Frauen gegenüber. Gewalt geht gar nicht – weder von Frauen- noch von Männerseite!!! Weder als verbale noch als physische oder psychische Gewalt! Das ist es, was ich meinen Kindern auch noch beibringe.
Übrigens:
Das Leben ist kein Ponyhof!
Und hier geht es zu meinem Lieblingsblogbeitrag: Darf man heute noch Mann bzw. Frau sein?
Oh, danke für die Info! Und ich dachte schon, ich hätte ein neues Wort kreiert…;-)
Der Begriff Maskulinismus stammt aus den USA schon aus einen Zeitraum um 1908 und ist das Gegenstück zum Feminismus. Im Duden steht er wirklich nicht. Den Begriff und die Bewegung gibt es aber dennoch schon über 100 Jahren.
Der Duden ist eine Sammlung der Wörter, die es in der Deutschen Sprache gibt. Sie bestimmt aber nicht, welche Worte oder Begriffe es gibt.
Hallo Horst,
cool, dann sind wir bei diesem Thema wieder einer Meinung! 😉 Und ja: Ich kann mir vorstellen, dass sich ein Mann heute drei Mal überlegt, ob er einer Frau ein Kompliment macht. Ich kann nur von mir aus sagen: Ich freu mich über Komplimente 🙂
Saluti,
Andrea
Servus Andrea!
Darf ich mich als Mann für so einen Artikel bedanken, ohne dass ich dafür zerfetzt werde? 😉
Ich habe es einmal gewagt, auf Twitter in so eine – wie du es nennst „Gejammere und Gesülze“ – Diskussion (wobei es keine Diskussion war, sondern eine Aneinanderreihung von Tweets, in denen Männer als scheiße und verabscheuungswürdige Kreaturen dargestellt wurden) hineinzugrätschen mit einem ähnlichen Wortlaut wie „auch nicht alle Frauen sind heilig“. Das habe ich gebraucht! Das war mein erster Tweet, der so richtig viral gegangen ist – ein Shitstorm sondergleichen ist dann auf mich eingeprasselt.
Wenn man dann die Accounts dieser Frauen angesehen hat, standen dann Worte wie: „Männer sind Abschaum, jeder Mann weniger, der mir hier folgt, ist ein Gewinn“.
Würde ein Mann ähnliches über Frauen schreiben, würde er (zurecht) als Volltrottel bezeichnet. Bei Frauen wird das (zumindest teilweise) als „zur Wehr setzen“ gesehen gegen die bösen Männer.
Meine Meinung: es gibt sowohl bei Männern als auch bei Frauen Deppen:innen (LOL).
Aber diese ganze Diskussion macht etwas mit mir. Habe ich früher Frauen gerne Komplimente gemacht oder die Tür aufgehalten, bin ich dabei mittlerweile nun ernsthaft verunsichert. Könnte das als „typisch männliches, machohaftes“ anbaggern gesehen werden? Von jemanden, der ohnehin nur das eine will?
Deshalb mache ich nun nur noch Frauen Komplimente, die ich glaube, gut genug zu kennen, dass sie wissen, wie das gemeint ist. Nämlich einfach nur positiv und ganz ohne Hintergedanken.
Have fun
Horst
Liebe Claudia, oh, danke!!! Das freut mich, dass das nicht nur ich so sehe. Und apropos gendern: Das geht mich auch schon so an! Darüber könnte ich auch mal schreiben…. 😉
Liebe Andrea, danke für diesen wieder mal sehr mutig ehrlichen Beitrag!
Du sprichst mir aus der Seele! Ich kann die Jammer-Opfer-Susen auch nicht mehr hören, genauso wenig wie die Gender Emanzen, Fr. MagistRA und Fr. DoktorIN… darauf zu bestehen, dass die (neu erfundenen) weiblichen Formen angewandt werden zeugt für mich von Minderwert. Sieht doch jeder am Namen und hoffentlich auch am Äußeren, dass Du eine Frau bist…. Mamma mia….