DARF MAN ANGST HABEN?

Das schreit wieder einmal nach einer eindeutigen „JEIN“ Antwort!

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Angst vorm „Kramperl“?

Gerade heute las ich einen Bericht über Alexander Huber. Wer kennt den? Naja, Hubers gibt es bei uns in der Gegend vermutlich zur Genüge. Alexanders auch. Aber: Ich sage euch ein Stichwort: „Huberbuam“. Klingelt’s?

DIE VERRÜCKTEN KLETTERER

Ja genau. Das sind die zwei Verrückten. Die zwei Kletterer. Der eine wird als „rationaler Physiker“, der andere als „spinnerter Rockmusiker“ betitelt. Wer von den beiden hat mehr Angst? Genau: Der Physiker. Der Alexander Huber. Er ist der, der nachdenkt. Er sagt: „Die Angst ist unsere wichtigste Überlebensversicherung. Die Angst ist unser bester Freund, denn nur sie macht uns wachsam. Sie schützt, bremst und leitet uns.“ Das könnte von mir sein!

GRENZEN AUSLOTEN

Es ist o.k. Grenzen auszuloten und die „Schwelle der Angst“ ab und zu zu überschreiten. Denn genau das bringt uns weiter. Gerade die Sportler unter uns. Würden wir nicht ab und wann einen Schritt mehr wagen, dann blieben wir stehen, wo wir sind und würden uns nicht weiterentwickeln. Langweilig!

Also, meine Lieben! Testet euch manchmal selbst und lotet eure Grenzen aus. Aber: Hört auf euer Bauchgefühl und auf euren besten Begleiter: Die Angst.

DAS LIEBE KLETTERN

Klettern tu ich ja schon seit einem Jahr – sag ich mal. Dabei geh ich allerdings nur einmal in drei Monaten in der Halle klettern. Also mathematisch gesprochen und auch theoretisch gesehen klettere ich dann erst seit einer Woche. Weil: Halle zählt nicht wirklich. Und: Einmal in drei Monaten ist ja auch fast nix!

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Wurscht. Es macht mir Spaß. Auch wenn es selten ist. Und es macht mir deshalb so viel Spaß, weil ich beim Klettern dauernd meine Ängste überwinden muss: Die Höhenangst. Die Angst davor, mich „fallen zu lassen“. Die Angst davor, mein Partner könnte unaufmerksam sein und mich nicht halten.

GESCHICHTE AUSM LEBEN – CITY WALL

Meine Freundin sagt neulich: „Du, jetzt gehst schon so lange klettern. Jetzt wird’s Zeit, einen Klettersteig auszuprobieren.“

Ich bin erfreut und denke mir: „Pfff, Klettersteig ist sicher was für Weicheier!“ und mache gleich mit meiner Freundin einen Termin aus. Wir wählen für den Anfang den Klettersteig „City Wall“ mitten in der Stadt Salzburg. Der Einstieg befindet sich am Ende der Linzergasse. Dort warten sogar DREI verschiedene Routen auf alle Klettersteigfreunde: Die gemütliche Salewa-Route (Schwierigkeitsgrad A/B), die knackigere Bergspezl-Route (B/C) und die echt „oarge“ Kapuziner-Gams-Route (D/E – Überhänge inklusive!).

Wir beginnen mit der gemütlichen Tour. Die ist echt leicht und wir sind in einer knappen Viertelstunde oben – über den Dächern der Stadt – und genießen kurz den genialen Ausblick. Heimlich denke ich: „Ich wusste es doch! Klettersteige sind was für Weicheier!“ und fühle mich dabei wie der größte „Hero“! Diese Gefühl währt nicht lange, denn meine Freundin, die übrigens eine Megasportskanone ist sagt: „So, und jetzt versuchen wir das nächste ‚Level‘.“

NÄCHSTES LEVEL

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Wir spazieren wieder zum Ausgangspunkt der „City Wall“ und machen uns an die Bergspezl-Route ran. Noch bin ich guter Dinge. Doch plötzlich erreichen wir eine Leiter, die einen Meter von der Wand „weghängt“ und die man mit dem Rücken zur Felswand besteigen muss. Dabei sieht man in den Abgrund vor einem. Und das Schlimmste für mich: Die Leiter wackelt wie verrückt! Ich vertraue schon ungern Personen – wie soll ich mich dann auf ein pendelndes Ding aus Alu verlassen? Ich fühle kurze Panik in mir hochsteigen, weiß aber: „Ich muß da rauf! Weil: Runter ist noch schlimmer!“ Ich gehe in mich und bin an dem Punkt, wo ich mit meinem Freund, der Angst, kämpfe. Am Ende jedoch bringe ich mich selbst dazu, an nichts zu denken und einfach mal zu vertrauen: Der Leiter, meiner Freundin und mir selbst. Und oha: Es funktioniert! Da bin ich dann am Ende doch wieder der „Hero meiner selbst“.

Ja, und für die, die da ganz genau gelesen haben: NEIN, den D/E Kapuziner-Gams-Steig hab ich noch nicht ausprobiert. Aber der wird noch fällig!

PROPHYLAKTISCH IN DIE HOSE KACKEN? NEIN!

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Ich fürchte mich zum Beispiel nie, wenn ich alleine daheim bin. Auch nicht vor der Zukunft und schon gar nicht mehr vor Spinnen und Schlangen (zumindest nicht vor österreichischen – vor australischen schon). Gewitter locken mich kaum aus der Reserve und auch die Dunkelheit oder dem Krampus können mich mal. Denn: Was bringt’s? Nix! Das ist wie beim Thema „Darf man sudern?“

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Ergo: Bevor ich mir tausend mal überlege, ob jemand einbrechen könnte oder meinen Kindern etwas passieren könnte oder das Flugzeug abstürzen könnte oder die Spinne in mein Bett kriechen könnte oder der Blitz einschlagen könnte ist es besser mal abzuwarten und Tee (oder auch Wein oder Bier oder Zirbenschnaps) zu trinken und im Anschluss gut zu schlafen. Denn: Gewisse Dinge und Situationen hat man selbst nicht im Griff. Wozu also schon prophylaktisch in die Hose kacken?

DIE ANGST – DEIN FREUND?

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Jein! Man muss nicht immer den „inneren Schweinehund“ überwinden! Denn sollte es mal gefährlich werden ist es  vermutlich besser „Stop“ oder „Nein“ zu sagen oder auch mal ganz feige davonzulaufen.

Eine Antwort auf „DARF MAN ANGST HABEN?“

Trau dich und sei gefährlich ehrlich!

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