Ja! Man darf nicht nur, man MUSS als Blogger sogar der realen Welt treu bleiben!
WARUM BLOGGE ICH?
Bloggen ist eines meiner Hobbys. Ich liebe das Schreiben. Ich liebe das Fotografieren. Ich liebe es, mir Gedanken zu gewissen Themen zu machen und diese mit Leuten zu teilen. Ich liebe es, Leute zu provozieren – mit meiner offenen, gefährlich ehrlichen Art. Aber vor allem blogge ich, um Leute zu unterhalten. Um Leute zum Lachen zu bringen. Um Spaß zu haben. Es geht mir nicht darum, endlos viele Follower zu haben und mich darüber zu definieren, wieviele „likes“ ich erhalte. Ich gebe mich auch nicht mit Instagram-Stories ab. Ich poste selten, weil ich nicht jeden Furz fotografiere und diesen dann in den virtuellen Raum rauslasse, um auf Kommentare zu warten. Ich bin lieber offline als online. Ich würde auch mit Stift und Papier bloggen.
BLOGGERVOLK
Ergo: Ich zähle mich nicht so wirklich zu den echten, eingefleischten Bloggern. Während ich nur alle zwei Wochen einen Blog „uploade“, so laden die „echten Blogger“ mindestens zwei Mal pro Woche oder gar täglich ‚was hoch. Dazu gibt es noch Instagram-Stories, Facebook-live, Foto-updates auf Snapchat, weise Sprüche auf Twitter usw. Man möchte meinen, dass die ihr gesamtes Leben in einer künstlichen Blase, sprich im virtuellen Raum leben. Dafür haben die „echten Blogger“ 10.000 Zugriffe und mehr pro Tag, während ich mich an guten Tagen über immerhin 100 Zugriffe auf meine Seite freue! Und ja: Ich freu mich echt!
Da ich nicht dauernd „online“ bin und nur dann blogge, wenn ich Lust dazu habe gibt es ihn zum Glück noch: Den realen, echten Raum, in dem ich Dinge, Bücher, Menschen noch angreifen kann und vor allem angreifen darf. Ein Hoch auf das „Grabschen!“ *Scherzerl*
MAMA-BLOGGER
Gerade Mama-Blogger sollten doch ein Vorbild für die Kinder sein, legen aber ihr Mobiltelefon so gut wie nie aus der Hand. Ein Foto vom Kind beim Essen, ein anderes beim Einkaufen, Wandern und sogar beim Schlafen. Dazwischen ein paar grinsende Selfies geschossen und geteilt. „Happybeppy“ Fröhlichkeit, Honigkuchen-, Lebkuchenpferd- und heile Ponyhof-Atmosphäre werden großgeschrieben.
Ist das die reale Welt? Nein! Auch wenn die Mama-Blogger kurz zwischendurch mal gefährliche ehrlich gestehen, dass es doch nicht so dauerentspannt ist, zwei oder mehr kleine „G’schroppen“ großzuziehen, so vermitteln sie dennoch dieses Bild. Aber gut: Sie machen scheinbar alles richtig, denn ihre sogenannten Follower-Zahlen steigen ins Unermessliche. Da muss ich schon sagen: Chapeau! Das Bloggen und präsentieren der eigenen Privatsphäre wird somit zum knallharten Business. Denn viele verdienen mittlerweile ganz gutes Geld damit.
MODE-BLOGGER
Auch die Mode-Bogger sind mir sehr suspekt. Ein Beispiel: Zwei Bloggerinnen präsentierten bei einer Veranstaltung für Gastronomen (Brennpunkt E-Tourism) Möglichkeiten, wie man mit Hilfe von Bloggern Werbung bzw. auf seinen Betrieb aufmerksam machen kann. Die beiden Mädels waren zwar hübsch anzusehen, ABER ich sag dazu nur zwei Dinge: ERNST UND FAD. Am liebsten hätte ich gefragt: „Könnt ihr auch lachen?“ Sind sie von der virtuellen Welt schon so aufgesaugt worden, dass sie den Anschein machen, nur mehr für das Internet zu leben? Oder machen ihre hohen Follower-Zahlen die beiden zu „Prinzessinnen“? Oder wurde das Bloggen bereits zum knallharten Knochenjob? Dauernd online sein zu MÜSSEN ist sicher kein Zuckerschlecken.
LEBEN IN DER „VIRTUAL REALITY“
Eigentlich ist die Kombination der Wörter virtuelle Realität ein Widerspruch in sich. Ein Paradoxon, oder? Denn eine Realität ist für mich real, wirklich, echt und nicht virtuell. Die Welt, die ich anfassen kann und mit Gefühlen schmücken. Das Virtuelle ist nicht greifbar, ist weit entfernt, ja sogar irreal oft auch surreal.
Stellt sich die Frage, ob man den Bezug zur Realität verliert, wenn man zu viel und zu lange Zeit in der virtuellen Welt verbringt? Viele Blogger tun das offensichtlich. Aber nicht nur sie. Es gibt auch viele „Möchtegern-Berühmtheiten“, die sich mit täglichen Instagram-Stories „über Wasser halten“, um somit im Gedächtnis und Gespräch der Leute zu bleiben. Trifft man sie in der Wirklichkeit, dann erkennt man sie oft nicht wieder oder sie sind so sehr mit sich selbst und ihrem Wirken beschäftigt, dass sie um sich eine unsichtbare Mauer aufgezogen haben, die einen nicht zu ihnen vordringen lässt. Eine meiner Freundinnen lebt auch in dieser Welt. Mit ihr kann ich nicht einmal essen gehen, ohne dass ihr Handy auf dem Tisch liegen hat und immer wieder einmal ihre Social-Media-Kanäle „checkt“. Schade! Ich sage nur: Gefangen in der UNWIRKLICHKEIT.
MEIN BLOG – MEIN BABY
Eine andere Freundin meinte vor kurzem: „Na, was du immer schreibst! Dein Blog ist ja wie ein Tagebuch! Das würde ich mich nicht trauen zu schreiben!“ Also, falls auch andere dieser Meinung sind: Die Dinge, die ich schreibe sind alle passiert und es ist nichts erfunden. ABER:
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Nicht alles ist MIR passiert. Ich vertausche gerne Personen!
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Nicht alles ist JETZT passiert. Ich vertausche gerne Zeitzonen!
Ich hoffe, dass ich weiterhin wenigstens ein paar Leser habe, die lieber LESEN, als Fotos, Stories, Videos oder was auch immer anzusehen.
Ja, sehr brav, Horst!!!!👍🏻👍🏻👍🏻😊
Servus Andrea!
Ja, das stimmt natürlich, das persönliche Treffen im rL ist immer schöner, als nur virtuell! Aber zumindest ich habe bei manchen das Gefühl, als würde ich sie schon ewig kennen, und das schon bei meinem ersten Treffen 😉 .
Und zum Thema #rausmitdir (so schreibt das das moderne Computerkiddie 😉 ): mache ich auch. Die letzten 3 Tage 3x. Brav, oder?
Schönes Wochenende
Horst
Liebe Doris, es freut mich sehr, dass du mir beipflichtest!! Und ja: Es ist wohl sehr, sehr einfach eine perfekte, virtuelle Scheinwelt aufzubauen und zu präsentieren! ABER: Ich finde das schlimm den anderen gegenüber, die dann den ganzen „Schmarrn“ glaube und das Gefühl haben alle anderen wären perfekt, nur sie selbst nicht. Ich sage daher auch: Hauptsache authentisch!!! Eines meiner Lieblingswörter! Wer authentisch ist/ bleibt und sich manchmal auch selbst verarschen kann, der fährt gut durchs Leben! Alles Liebe! UND: Jetzt wird es Zeit, dass wir uns mal „in echt“ kennenlernen, liebe Doris! :-)))
Lieber Horst, danke für deinen ausführlichen Kommentar! Und ich gebe dir auch recht: Auch ich schau mir natürlich oft Profile von anderen Bloggern an, um daraus zu lernen bzw. schlau zu werden. Es ist nur so, dass mir eben dann vorkommt, dass die ganzen anderen Blogger täglich im Netz präsent sind. Ich brauch sogar zwei Tage, um dir hier zu antworten, weil mir „real life“ da wichtiger ist….. Und: Freut mich, dass ich ein liebenswerter und interessanter Mensch bin, den du kennengelernt hast – aber richtige kennengelernt haben wir uns auch „in echt“ am Blogger-Stammtisch und nicht im virtuellen Raum! Auf bald! Und: Raus mit dir! Nicht zu viel vor der „Kiste“ sitzen! ;-)))
Servus Andrea!
Klar hast du einen Leser – mich! 😉 (und Clemens auch fix, wie es aussieht 😉 )
Wie soll ich sagen. Bin ja oft deiner Meinung und freue mich, wie frei du Dinge aussprichst. Bei dem Artikel gebe ich dir im Grunde zu 100% recht, fühle mich aber auch ein wenig ertappt.
Nein, nicht, weil ich ständig mein Smartphone checke, wenn Besuch da ist oder ich mich mit jemanden treffe – das finde ich extrem unhöflich. Aber wenn ich alleine bin, dann sitze ich schon sehr viel vor der Kiste, schreibe an Artikeln und versuche mich aktiv in sozialen Kanälen zu bewegen, um auf meine Seite aufmerksam zu machen. Instagram-Sternchen bin ich keines, dafür bin ich einfach etwas zu wenig Frau und wohl auch schon zu alt ;-).
In Bezug auf Blogger (Innen und Außen) sind wir uns – so glaube ich – nicht so ganz einig. Ich mag in der Regel den Umgang mit allen anderen Bloggern, auch mit Mama-, DIY und sonst-noch Blogs. Denn auch wenn mich die Themen selbst nicht immer interessieren, so interessiert mich trotzdem deren Herangehensweise. Und auch bei den BloggerInnen gibt es manche, die nicht wissen, was sie tun und stellen die gleichen Fragen 5x. Und ich schätze es sehr, dass ich seit meinem intensiveren Networking (ABCstar, CastleCamp, Salt&City) wirklich einige sehr liebenswerte und interessante Menschen kennengelernt habe (du bist eine MenschIn davon 🙂 ).
Have fun
Horst
Genial wiedermal geschrieben 😀 Du bringst es auf den Punkt. Ich find ja immer Blogger-Veranstaltungen interessant….gerade bei den Lifestyle Modebloggerinnen erwartet man auf Grund des online Auftritts wunderschöne Frauen mit bomben Ausstrahlung und Selbstsicherer Erscheinung. Ich war da schon oftmals restlos enttäuscht, weil großteils überhaupt keine Ausstrahlung, geschweige den angenehme Energie im richtigen Leben vorhanden ist. Ich denke deswegen flüchten auch viele in die online Welt, anstatt an sich im wirklichen Leben zu arbeiten, arbeiten sie an ihrem perfekten Avatar. In der online Welt ist es nämlich möglich eine perfekt inzinierte Scheinwelt rund um seine Person zu bauen. Jedoch was in der on- wie auch offline Welt wichtig ist, ist Authentizität. Je größer der Gap zwischen dem offline Menschen und seiner online Scheinwelt ist, auch bei noch so vielen Tausend Followern, der Mensch selbst wird über kurz oder lang daran zerbrechen bzw seine Follower ihn enttarnen. Darum gibt es auch so viele Kuzzeit-Blogger Senkrechtstarter die spätestens nach einem Jahr schon wieder vergessene Geschichte sind. <3
LG, Doris
Juhuu, Clemens. Also zumindest mal ein Blogger, der mich versteht. Los geht’s mit nem „G&E“ Post! Trau dich! :-))
Einen treuen’Leser hast du auf jeden Fall. Und ich grüble gerade auch wieder über einen »G&E » Post nach!
Stimmt! Die Realität siegt immer über das Virtuelle. Hoffentlich bleibt das noch lange so! Ja, an der 10.000-Follower-Grenze mag ich gar nicht arbeiten…. Hauptsache das Bloggen macht Spaß! :-)))
Also ICH habe alles selbst erlebt was ich so schreibe 😉. Ich finde die Realität eh spannender als Filme oder Games. Aber das mit den 10.000 Followern ist noch ne echte Herausforderung 😉…